-SACD Produktion mit der Capella Coloniensis unter der Leitung von Bruno Weil -

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Live-Produktion in der Essener Philharmonie: Haydn Symphonien 7 - 9

 

Als Joseph Haydn im Juli 1792 seinen ersten Englandaufenthalt beendete, stand er nach den Triumphen seiner sechs neuartigen, "Londoner" Symphonien Hob. I:93-98 auf dem Höhepunkt seines Ruhmes und trat die Rückreise nach Wien in der Gewissheit an, schon sechs Monate später an die Themse zurückzukehren. Allerdings verzögerte sich die zweite Englandreise aus unbekannten Gründen um ein ganzes Jahr. In der Zwischenzeit komponierte Haydn weiter und vollendete 1793 in Wien die Symphonie Nr. 99, die dort jedoch nicht uraufgeführt wurde. Denn anders als London oder Paris kannte das Wiener Musikleben jener Zeit neben der höfischen Musikwelt kein öffentliches Konzertleben, das durch mutige Musikunternehmergestaltet wurde, die kommerzielle Abonnementkonzerte mit Uraufführungen undrenommierten Solisten veranstalteten und mit allerlei Mitteln um das zahlende Publikum wetteiferten. Die großen, leistungsfähigen Londoner Orchester suchte man an der Donau ebenso vergeblich wie eine Presse, die mit entsprechenden Vorankündigungen und Besprechungen das Publikum für die Konzerte zu begeistern wusste.

Immerhin erhielt Haydn 1793 in Wien Gelegenheit zur kontinentalen Erstaufführung seiner ersten "Londoner" Symphonien. Als diese im März im Rahmen einer Benefizveranstaltung und bei den Weihnachtskonzerten der Tonkünstler-Societät erklangen, hatte Haydn neben der neuen Symphonie Nr. 99 bereits die Sätze 2-4 von Nr. 100 sowie die Sätze 2 und 3 von Nr. 101 ausgearbeitet. Die fehlenden Ecksätze ergänzte Haydn in London, wo er im Januar 1794 endlich eintraf. Schon bald wurden die drei neuen Symphonien in der Konzertreihe des Veranstalters Johann Peter Salomon uraufgeführt. Die Symphonie Nr. 99 erklang am 10. Februar, am 3. März folgte Nr. 101 und, am Monatsende, Nr. 100.

Die 1954 gegründete Cappella Coloniensis war das erste Orchester weltweit, das im Sinne der historischen Aufführungspraxis musizierte. Nach den Anfangsjahren, in denen es galt, Musikerinnen und Musiker zu finden, die sich mit der neuen Spielweise auseinandersetzten, ein entsprechendes Instrumentarium anzuschaffen, vor allem aber auch das Publikum an neue Klänge alter Musik zu gewöhnen, folgten in den 60er und 70er Jahren Konzerttourneen in alle Welt. In der UDSSR, im Nahen und Fernen Osten, in Japan wie in Europa und Nord- und Südamerika wurde die Cappella als Botschafterin Deutschlands begeistert aufgenommen und gefeiert. Von den bedeutenden Dirigenten, die im Laufe der 50 Jahre ihres Bestehens am Pult der Cappella Coloniensis standen, seien nur einige genannt: Ferdinand Leitner, William Christie, John Eliot Gardiner, John Rifkin und seit 1997 immer häufiger Bruno Weil. Mit ihm wurde die Cappella zweimal mit dem Echo-Klassik-Preis der Deutschen Schallplattenindustrie ausgezeichnet.

Es entstanden weithin beachtete CD-Aufnahmen der Weber-Opern „Der Freischütz” und „Abu Hassan” sowie der Oper „Endimione” von Johann Christian Bach. Weltweit Aufsehen erregte darüber hinaus die Uraufführung der Pariser Fassung von Richard Wagners "Der fliegende Holländer" im Juni 2004 in der Philharmonie in Essen und die Premiere des Opernfragments "Demofoonte" von Wolfgang Amadeus Mozart in der Tonhalle Düsseldorf im Mai 2007. Anlässlich des 30. Todestages von Maria Callas war die Cappella Coloniensis 2007 Gast des Athen Festivals und spielte im antiken Theater von Epidaurus Cherubinis „Medea" vor über 12.000 begeisterten Zuhörern. Seit der Spielzeit 2008/2009 verbindet eine auf fünf Jahre angelegte Residenz die Cappella Coloniensis mit der Philharmonie Essen. In der ersten Phase der Partnerschaft steht Joseph Haydn im Mittelpunkt. Die Londoner Sinfonien sowie die Oratorien „Die Schöpfung" und „Die Jahreszeiten" kommen zur Aufführung und werden auf CD dokumentiert.  Der Westdeutsche Rundfunk sendete am 31. Mai 2009 - zum 200. Todestag Joseph Haydns - den Konzert-Mitschnitt der „Schöpfung" mit der Cappella Coloniensis aus der Philharmonie Essen

 

(Quelle: ARS Produktion)

Die SACD ist erschienen beim Label ARS Produktion.

MR-Musikproduktion: Recording, Postproduktion


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