Musique Romantique - SACD Produktion mit Matthias Bartolomey und den Musikern des Ten Hagen Quartetts
SACD Produktion mit Matthias Bartolomey und den Musikern des Ten Hagen Quartetts
Streichquartett mit einem zweitem Cello anstelle der zweiten Geigen Stimme... Es gibt nicht viele Werke für diese besondere Besetzung: Tschaikowsky, Arensky und Sauter sind die drei Komponisten, die für diese spannende Klangzusammensetzung Werke komponiert haben.
Unter den Werken Arenskys kommt neben seinen Liedkompositionen dem 1894 entstandenen Quartett a-Moll op. 35 eine herausragende Bedeutung zu. Dem Andenken an Tschaikowsky gewidmet, verleiht der Komponist durch diese wohl von Tschaikowsky erstmals verwendete Widmungsform der Komposition die besondere Bedeutung eines Requiems. Die vom üblichen Streichquartett abweichende Besetzung für eine Violine, eine Viola und zwei Violoncelli zielt auf ein dunkleres, schwergewichtiges Klangbild, das dem ernsten Anlass der Komposition entspricht.
Ernest Sauters Werk "Musique Romantique" entstand aus Anlass des bevorstehenden hundertsten Todesjahres Anton Arenskys. Ernest Sauter erinnert mit der Wahl dieser ungewöhnlichen Besetzung an das Quartett für Violine, Viola und zwei Violoncelli op. 35 des nahezu vergessenen russischen Komponisten. Aber nicht nur durch dieselbe Besetzung entsteht eine Beziehung zwischen beiden Werken: Der zweite Satz von Arenskys Quartett variiert ein russisches Kinderlied aus Tschaikowskys Sammlung („Als noch ein Kind war Jesus Christ“, op. 54 Nr. 5), der zweite Satz der „Musique Romantique“ ein ebensolches Kinderlied aus der Sammlung Arenskys (Petite Berceuse „Dors, n’aie pas peur“, op. 59 Nr. 5).
1872 erschien bei Jurgenson in Moskau das 1. Streichquartett op. 11 Tschaikowskys, dessen zweiter Satz in der Folgezeit in verschiedene Versionen übertragen wurde. Wenig bekannt war jedoch, dass Tschaikowsky selbst sechzehn Jahre später diesen Satz mit geringfügigen Änderungen für Solo-Violoncello und begleitende Streicher vermutlich für den befreundeten, russischen Cellisten Anatolij Brandukov in Paris umschrieb. Die Tonart änderte er hierbei von B-Dur nach H-Dur. Der seelenvoll strömende, lyrische Klang des Violoncellos verleiht in dieser Fassung der schlichten Melodie, der ein russisches Volkslied zu Grunde liegt, mit Begleitung des Streichorchesters gültige Aussagekraft. In einer Besetzung mit nur vier Streichinstrumenten (Violine, Viola, zwei Violoncelli), bei der das erste Violoncello entsprechend der Fassung von 1888 die Melodie der ersten Violine als Solostimme erhält, während die übrigen drei Stimmen die Begleitung ausführen, bleibt der ursprüngliche kammermusikalische Charakter des Werkes gewahrt. (Quelle: ARS Produktion)
Ich hatte die große Freude diese Produktion als Tonmeister von A - Z zu begleiten. Die vier Geschwister des ten Hagen Quartetts hatten sich bereit erklärt für diese Werke aus Ihrem üblichen Ensemble zu lösen. So spielt Kathrin ten Hagen die Geigenstimme im Quartett von Anton Arensyk. Leonie ten Hagen übernimmt den Part in den Werken von Ernest Sauter und Pjotr Tschaikowsky. Matthias Bartolomey aus Österreich hat mit seinem phantastischem Violoncelle von David Tecchler (Rom 1727) den Solopart übernommen.
In vier Tage intensiver Produktionszeit haben wir folgende Werke in der schönen Immanuelskirche in Wuppertal produziert.
Ernest Sauter konnte zum Glück die Fertigstellung der Produktion seiner Komposition noch miterleben. Wir standen in engem Kontakt mit Ihm. In der Endphase der Postproduktion verstarb er leider, konnte aber noch die erste fertige Version in den Händen halten und hören.
Ernest Sauter war vor allem als Verleger unter seinem bürglerichen Namen Walter Wollenweber bekannt. "Die Musikwelt hat einen bedeutenden Förderer unbekannter oder in Vergessenheit geratener Werke verloren." (Ulrich Orth)
Die CD ist beim Label ARS Produktion erschienen.
MR-Musikproduktion: Aufnahmeleitung, Postproduktion, Mastering