– Transkultureller Dialog auf Augenhöhe –

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Westafrikatour mit dem Bundesjazzorchester - BuJazzO

In seinem 25. Jubiläumsjahr startete das Bundesjazzorchester (BuJazzO) erstmalig zu einer Westafrika-Tournee. Das offizielle Jugendjazzorchester der Bundesrepublik Deutschland bereiste in der Zeit vom 9. Mai bis 1. Juni den Senegal und Guinea-Bissau, um dort gemeinsam mit afrikanischen Musikern zu proben und zu konzertieren. Sieben Konzerte waren geplant. Initiator und Gastdirigent dieser musikalischen Begegnungsreise ist Mike Herting, der in seinem Projekt „GlobalMusicOrchestra“ seit Jahrzehnten transkulturelle Begegnungen auf höchstem Niveau inszeniert.

Saint-Louis, Dakar, Kaolack, Ziguinchor, Bissau, Ilha de Bubaque sind Stationen der Tournee. Hier trafen die jungen deutschen Jazzer auf afrikanische Profimusiker, die sie einerseits als Dozenten, andererseits als Mitmusiker begleiteten. Darunter der herausragende senegalesische Kora-Spieler und Sänger Ablaye Cissoko, der Balaphonist Djiby Diabate, die Sängerin Gundo und der Perkussionist Pape Samory Seck. Gemeinsam mit den 19 Mitgliedern des Bundesjazzorchesters, den vier afrikanischen Musikern und dem Leiter Mike Herting standen 24 Personen auf den Bühnen stehen. Weitere Afrikaner haben das Ensemble immer wieder vergrößert und verstärket – darunter auch mehrere mauretanische Musiker, deren Land aufgrund der Sicherheitslage leider nicht in den Tourplan des Bundesjazzorchesters aufgenommen werden konnte.

Die Durchführung der Tournee wurde maßgeblich vom Auswärtigen Amt und dem Goethe-Institut unterstützt, die der Reise eine besondere Bedeutung  zumessen. (Quelle: www.bundesjazzorchester.de)

Ich habe als Tonmeister die Konzerte in Saint-Louis und Dakar für eine mögliche CD produziert. Ein spannendes Projekt, dessen wirklichen Herausforderungen man erst in ihrer Ganzheit erfahren hat, als die Produktionstage in Afrika losgingen.

So manche technische Überraschung hatten die Konzertorte zu bieten. Ich bin nur mit dem "kleinen Besteck" an Technik mitgereist. Eine Auswahl an Mikrofonen, Vorverstärker, Interface und Computer. Alles per Handgepäck im Flieger. Alles weitere wurde vor Ort gestellt.

Bei allen - für uns Europäer - ungewohnten herangehensweisen der Afrikaner, ist vor allem Interessant, dass bei den vielen kleinen Schwierigkeiten, die zunächst quasi unlösbar erschienen, am Ende ein System zur Verfügung stand, mit dem das jeweilige Konzert erfolgreich über die Bühne gehen konnte. Nicht zuletzt hat alles dann auch immer wieder geklappt wegen dem unermüdlichen Einsatz vieler Organisatoren im Hintergrund.

Neben diesen banalen Dingen, war es vor allem eine Tournee der Begegnung mit dem Land und vor allem der dort lebenden Bevölkerung! Selten wurde ich bisher mit so offenen Armen überall empfangen und konnte ein wenig in das afrikanische Leben eintauchen. Das war absolut beeindruckend und rückt einiges im Kopf zurecht, was sich als so "normal" in einem europäischen Kopf verankert hat.

Inzwischen ist die Phase der Postproduktion abgeschlossen und wir sind uns sicher, dass trotz mancher technischer Probleme aufgrund einfach dieser Produktionbedingungen vor Ort, eine beeindruckende CD entstanden ist.

Die CD erscheint bei GMO-The Label.

MR-Musikproduktion: Aufnahmeleitung, Postproduktion

Konzert-Fotos: Angelika Prox-Dampha


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